(pgk)
Jonas ist 18 Monate alt und ein typischer Vertreter der Spezies Mann:
Er ist eher maulfaul. „Mama, Papa, dadada, Licht“ – mit diesem
Wortschatz mogelt er sich durch sämtliche Konversationen und zeigt
dennoch jedem genau, was er will. Dabei versteht er eigentlich alles,
zeigt Opa Mähdrescher und Feuerwehrspritze im Bilderbuch, bringt
zuverlässig Teller oder Schuhe, wenn man ihn darum bittet, oder
schaltet sogar das Radio aus. Sprechen? Nicht nötig!
Frauen
reden, Männer schweigen. Das stimmt bereits im Babyalter. Die
gleichaltrige Amelie benennt bereits „Haus“,„Katze“ oder
„Maus“ und das sogar mit deutlich klarer und verständlicher
Aussprache. Ist es bei Ihrem Kind auch so? Keine Sorge! Ihr Kind
speichert die Informationen einfach länger auf der Festplatte, bevor
es zur Tat schreitet und sie ausspuckt. Jedes Kind entwickelt sich
nach seinem eigenen Rhythmus – das gilt sowohl für die Sprache als
auch für alle anderen Lebensbereiche. Die „Meilensteine“ im
groben Überblick:
-
Zwischen
18 bis 24 Monaten umfasst das Vokabular eines Kindes ungefähr 200
Wörter, vor allem Hauptwörter. Zwischen 18 und 20 Monaten lernen
Kinder 10 oder mehr Wörter täglich hinzu. Manche lernen alle 90
Minuten ein neues Wort – also achten Sie auf Ihre Ausdrücke! -
Am
Ende des zweiten Lebensjahres explodiert der kindliche Sprachschatz
förmlich. Jetzt werden außerdem Zwei-Wort-Sätze gebildet, wie z.
B. „Ben Rutsche“, „Mama essen“ oder „Papa arbeiten“. Mit
etwa zwei Jahren kann der Nachwuchs Drei-Wort-Sätze bilden und
einfache Melodien singen. Das Verständnis für die eigene Person
entwickelt sich: Das Kind wird beginnen, von sich selbst zu sprechen
– was es mag und was nicht, was es denkt und fühlt. Persönliche
Fürwörter verwirren es dabei jedoch. Sie werden beobachten, dass
es sie vermeidet und z. B. „Ball werfen“ sagt anstelle von „ich
werfe“. -
Im
Alter von 25 bis 36 Monaten kämpft das Kind vielleicht mit sich, um
das richtige Maß beim Sprechen zu finden. Das wird es aber schnell
erlernen. Es beginnt nun auch, die Anwendung der Personalpronomen zu
beherrschen, wie z. B. ich, mich, dir und du. Zwischen zwei und drei
Jahren erweitert sich sein Vokabular auf 300 Wörter, es verwendet
Nomen und Verben miteinander, um komplette einfache Sätze zu bilden
wie z. B. „Ich spiele Ball“. -
Mit
etwa drei Jahren wird Ihr Kind zu einem anspruchsvolleren Redner: Es
ist in der Lage, eine längere Unterhaltung zu führen, seine
Tonlage und Wortwahl anzupassen. Dabei verwendet es noch einfachere
Vokabeln, wenn es sich mit einem anderen Kind unterhält. Wenn es
mit Erwachsenen spricht, wird es jedoch mehr und mehr formulieren.
Außerdem ist die Sprache nun erheblich verständlicher, das Kind
kann seinen Namen und sein Alter sagen. -
„Sprache
lernen“ funktioniert nur über „Sprache erleben“. Deshalb ist
es besonders wichtig, schon mit Babys normal zu sprechen und
beispielsweise beim Füttern, Wickeln oder Anziehen zu erklären,
was gerade geschieht. Lächeln Sie Ihr Kind an, wenn es Ihnen durch
Laute oder Mimik antwortet. Auf keinen Fall sollten Sie
Aussprachefehler ihrer Kinder verbessern und sie dazu anhalten,
Wörter richtig nachzusprechen. Das bremst die Motivation und die
Kleinen fühlen sich eher ausgeschimpft. Besser ist: Wiederholen der
Aussagen in einer verbesserten Variante. Tun Sie nicht so, als
hätten Sie Ihr Kind verstanden, wenn dies nicht der Fall ist.
Beantworten Sie Fragen, und machen Sie die Kinder auf neue Dinge und
Wörter aufmerksam, indem Sie davon erzählen. -
Vorlesen ist eine
tolle Möglichkeit, um die Sprachentwicklung zu fördern. Lieder und
Aufzählreime sind ebenfalls sehr nützlich beim Sprechenlernen.
Durch ihren einfachen, gleich bleibenden Rhythmus können die
lustigen Verse Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit verbessern.
Außerdem lernen die Kinder durch die Lieder spielerisch neue Wörter
und deren richtige Aussprache.
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